Achtung, nächster Betriebsurlaub: 21.-24.05.2024

Material - Leder

Die in Leder verwandelte tierische Haut ist durch pflanzliches oder chemisches Gerben zu einem schmiegsamen, zähen Material verwandelt worden. Die tierische Haut besteht aus drei Schichten, der Ober-, der Leder- und der Unterhaut. Ober- und Unterhaut werden entfernt und die Lederhaut gegerbt und gefärbt. Gute Gerbungen (Sumach) und Färbungen (Anilin) werden bei qualitativ hochwertigen Fellen eingesetzt. Weitere Verarbeitungsprozesse wie Zurichtung und das Glätten des Leders folgen. Hochwertige Ledersorten haben natürliche Narben, günstigere Ledersorten werden mit einer künstlichen eingeprägten Narbung versehen (Spaltleder). Die unterschiedlichsten Tierhäute werden verwendet Ziegen-, Kalb-, Rind-, Schaf/Bastard-, Ross-, Schwein-, Büffel-, Elch- oder auch Fischleder kommen bei der buchbinderischen Verarbeitung zum Einsatz. Um Leder zu verarbeiten muss der Buchbinder dieses an den Einschlägen, im Falz und speziell an den Ecken noch schärfen.

Einige Beispiele von Lederarten

Maroquin

Maroquin wurden ursprünglich aus marokkanischer Ziegenhäuten gefertigt, heute kommen die Felle größtenteils aus südafrikanischen Ziegenfarmen, man nennt sie auch Kapsaffiane. Diese Felle sind sumachgegerbt und zeichnen sich durch eine grobe schöne Narbung aus.

Oasenziegenleder

Oasenziegenleder stammt aus den Häuten der Oasen- oder Sudanziegen. Die Oasenziegen sind freilebende Steppenziegen, diese Felle haben natürliche Risse und Verletzungen durch Dornen oder Insektenstiche. Schönes haltbares Leder mit einer glatten natürliche Narbe. Sumachgerbung und Anilinfärbung.

Ziegenvollleder

Ziegenvollleder hat eine natürliche Oberflächennarbung. Dieses Leder ist ein preiswertes Ziegenleder, mit einer schönen Oberfläche und angenehmer Haptik. Gute Prägeeigenschaften.

Schweinsleder

Schweinsleder kommen in der Regel aus den osteuropäischen Länder. Dieses Häute werden Alaungegerbt und haben eine natürliche und bräunliche Färbung, die diese Häute durch Eichenlohe erhalten. Weiße Schweinsleder werden weiß gegerbt. Das Leder ist sehr zäh. Gut erkennen kann man Schweinsleder an den Borstenlöchern, die sich durch die gesamte Lederhautschicht ziehen. Die Felle sind sehr groß.

Kalbleder

Kalbleder ist weich, glatt und empfindlich. Die lohgaren Häute eignen sich hervorragend zum vergolden und Blindprägungen. Die Felle sind sehr groß. Kalbleder erhält eine künstliche Narbung, die von Hand nachgearbeitet wird.

Safia

Recyclingleder ist ein hochwertiges Einbandmaterial. Dieser Lederfaserstoff wird aus Lederresten hergestellt. Haptik, Optik und Geruch kommen dem richtigen Leder schon recht nah. Im Gegensatz zu Lederfellen muss dieses Material nicht mehr bearbeitet werden weil es eine gute Verarbeitungsdicke von 0,35 mm besitzt. Die Farb-und Oberflächenstrukturpallette ist groß und geht von einer glatten Lederoptik mit Thermoempfindlichkeit (Sehr gute Blindprägeeigenschaften) bis hin zur Schlangenlederoberfläche. Sehr nahe an das Original kommt das WINTAN Safia (W&C), es ist dem Saffianziegenleder nachempfunden. Ein ebenso interessanter Lederfaserstoff ist Cabra Natur (Peyer) in z.B. Bison Oberfläche. Recyclingleder lässt sich im Siebdruck bedrucken und hat gute Eigenschaften bei der Heißfolienprägung, ist Alterungsbeständig und strapazierfähig.

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Cabra (418 KB PDF)

Spaltleder

Spaltleder aus Schafs- oder Ziegenhäuten ist sehr dünn gespalten. Dieses hauchdünne Leder, auch Narbenspalt genannt wird glatt mit einer Pressnarbung geliefert. Zum Einsatz kommt dieses Leder für Titelschildchen.

  • Oasenziegenleder
  • Schweinsleder
  • Kalbleder
  • Recyclingleder
  • Spaltleder
  • Lachsleder
  • Rindsleder