Achtung, nächster Betriebsurlaub: 21.-24.05.2024

Material - Pergament

Pergament erhielt seinen Namen von der vorderasiatischen Stadt Pergamon. Der aus Tierfellen gewonnene Schreibstoff, der sich damals in Konkurrenz zum Papyrus stellte. Der Name des äußerst festen, zähen Materials ist geblieben. Pergament wird aus den Tierhäuten Ziege, Schaf, Kalb und Schwein gewonnen. Ähnlich wie bei Leder werden die Häute gewässert, geweicht, enthaart und gereinigt. Die gekalkten noch feuchten Häute werden im Rahmen gespannt und dort weiter gereinigt, gescharbt, geschliffen und getrocknet und so zu einem ausgezeichneten Einbandmaterial umgewandelt. Im Pergament stecken noch alle Eiweißkörper. Die Verarbeitung ist nicht einfach, da Pergament sehr hygroskopisch ist, also feuchtigkeitsreagierend. Es entwickelt im trockenen Zustand starke Zugkräfte. Pergament ist das haltbarste Einbandmaterial. 
Die Häute sind mehr oder weniger durchscheinend, dieses hängt von der Dicke und Farbe des Pergaments ab. Es gibt schlichte, antike und geäderte Pergamente, die Adern stammen von verendeten Tieren, bei denen die Blutgerinnung sichtbar geworden ist. Der Buchbinder scharbt mit einer Scherbe den Einschlagbereich des Bezuges, damit lässt sich das Material bearbeiten und einschlagen.

Ziegenpergament

Ziegenpergament ist braunscheckig bis hellbeige mit einer optischen Körnung in der Oberfläche.

Schweinspergamente

Schweinspergamente ähneln dem Leder, mit der typischen Borstenstellung, es ist sehr robust und dick. Die Farbe ist hellbeige bis weißlich.

Kalbspergamente

Kalbspergamente sind in ihrer Oberfläche sehr glatt. Die Farbe der Häute tendiert von weiß bis elfenbeinfarbig/geädert.

  • Ziegenpergament
  • Schweinspergamente
  • Kalbspergament, geädert
  • Pergament mit Haaren